16. März 2022 Berlin Effektiv, naturbasiert, machbar– mit der Wiedervernässung trockengelegter Moore ließen sich bis zu 7 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland einsparen. Ein Potential, das wir nutzen sollten – und Thema der Konferenz „Moorschutz ist Klimaschutz" am 28. März 2022 in der Landesvertretung Niedersachsens in Berlin. Bis zum Jahr 2030 sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen aus Moorböden in Deutschland um fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalente reduziert werden. Darauf einigten sich Bund und Länder im vergangenen Oktober. Reicht das aus, und wie lässt sich dieses Ziel erreichen? Auf der Konferenz "Moorschutz ist Klimaschutz“, organisiert vom Greifswald Moor Centrum (GMC) und dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL), befassen sich Fachleute und prominente Gäste mit diesen Fragen. Sie präsentieren Lösungsansätze und Praxisbeispiele für Wiedervernässung und eine innovative klimafreundliche Nutzung nasser Moorflächen. Mit Paludikultur können neue landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten entstehen. Pilotprojekte von Landwirt*innen, Wissenschaftler*innen und Verwerter*innen haben das gezeigt.
Podiumsdiskussion Unter welchen Bedingungen Moorschutz in großem Stil zum Klimaschutz beitragen kann und welche Rolle die Akteur*innen spielen sollten, haben Moor- und Klimawissenschaftler*innen wie z.B. Prof. Dr. Hans Joosten, Träger des Deutschen Umweltpreises 2021, und Dr. Franziska Tanneberger, Leiterin des GMC, bereits erforscht. Nun diskutieren auf dem abschließenden Podium Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident des Deutschen Naturschutzrings, Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, und Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstandes der Otto GmbH & Co. KG.
Buchvorstellung „Deutschlands Moore“ Anschließend an die Konferenz stellen Prof. em. Dr. Michael Succow und Dr. Lebrecht Jeschke, zwei Urgesteine des Moorschutzes und der Moorforschung, um 19 Uhr in der Landesvertretung Mecklenburg-Vorpommerns ihr neuerschienenes Buch Deutschlands Moore - Ihr Schicksal in unserer Kulturlandschaft vor. Mit drei Kilogramm ist das Werk nicht nur auf der Waage ein Schwergewicht. Auf 544 Seiten und mit 908 Fotografien behandelt es die 115 bedeutendsten Moore Deutschlands. Dr. Till Backhaus, Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommerns, wird die Veranstaltung eröffnen. Beim moderierten Gespräch werden auch die Mitautorinnen Dr. Franziska Tanneberger und Dr. Greta Gaudig, beide Leiterinnen des Greifswald Moor Centrum, die Bedeutung von Mooren für den Klimaschutz diskutieren. Die Teilnahme ist mit Anmeldung möglich. Veranstaltungszeit und -ort: Konferenz: 28. März 2022, 10-17 Uhr, Einlass ab 9 Uhr Vertretung des Landes Niedersachsen beim Bund In den Ministergärten 10 10117 Berlin Kontakt: Nina Körner nina.koerner@greifswaldmoor.de
Leonhard Stobernack l.stobernack@dvl.org
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