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Winterkalte Wüsten von Turan und Hyrkanische Wälder Aserbaidschans in Welterbeliste eingeschrieben

Auf ihrer 45. Sitzung in Riad (Saudi-Arabien) hat das Welterbekomitee gleich zwei Weltnaturerbestätten eingeschrieben, deren Nominierung die Succow Stiftung unterstützt hat.

Die winterkalten Wüsten Turans haben viele Gesichter: Hier ein Blick auf die Steilwände des Ustjurt-Plateaus, welches sich über den Westen Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans erstreckt. © V. Terentiev

Die tiefen Hyrkanischen Wälder mit ihren Höhenstufen beheimaten eine einmalige und schützenswerte Artenvielfalt. © F. A. Kamali / Michael Succow Foundation

Mit der Aufnahme der Winterkalten Wüsten von Turan in die Welterbeliste wurden über 3 Millionen Hektar des flächenmäßig größten Ökosystems Zentralasiens unter den Schutz der Welterbekonvention gestellt. Die serielle, transnationale Stätte umfasst 14 Komponenten in sieben Schutzgebieten auf dem Gebiet Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans.

Die winterkalten Wüsten Turans sind gekennzeichnet durch ein ausgeprägtes Jahreszeitenklima mit starken, langen Frösten im Winter sowie extrem heißen Sommern bei gleichzeitig sehr geringen Niederschlägen. Die neu eingeschriebene Stätte stellt ein herausragendes Beispiel dar für die Evolution von terrestrischen Ökosystemen unter extremen Klimabedingungen sowie die Entwicklung von Überlebens- und Anpassungsstrategien der dort vorkommenden Pflanzen und Tiere.

Aufgrund dieser vielfältigen ökologischen Prozesse beherbergt die Welterbestätte eine sehr spezifische und vielfältige Flora und Fauna, deren Schutz von globaler Bedeutung ist. Die Wüsten sind Lebensraum weltweit bedrohter Huftiere, wie des Asiatischen Wildesels, der Kropfgazelle, der Saiga oder des Urial. Einzigartig sind ebenso die weiträumigen Saxaul-Wälder der Region, die eine wichtige CO2-Senke darstellen und damit eine große Rolle spielen im Kampf gegen den globalen Klimawandel.

„Im Gegensatz zu den warmen Wüsten waren die winterkalten Wüsten bisher nicht in der Welterbeliste vertreten. Mit dieser Einschreibung wird damit auch eine Lücke geschlossen. Gleichzeitig ist die gemeinsame Nominierung der Staaten Kasachstans, Turkmenistans und Usbekistans ein gutes Beispiel erfolgreicher regionaler Zusammenarbeit im Sinne der UNESCO“, erläutert Hannes Knapp, Stellv. Vorsitzender des Stiftungsrats der Succow Stiftung.

Der gemeinsame Nominierungsprozess der drei Länder wurde viele Jahre lang von der Succow Stiftung im Rahmen der Central Asian Desert Initiative (CADI) koordiniert und fachlich unterstützt.

Die Hyrkanischen Wälder Aserbaidschans stellen eine Erweiterung der 2019 eingeschriebenen Welterbestätte im Iran dar. Diese Nominierung wurde ebenfalls von der Succow Stiftung unterstützt.

Die Hyrkanischen Wälder bilden ein einzigartiges bewaldetes Massiv, das sich über 900 km vom Süden Aserbaidschans entlang des Kaspischen Meeres bis in den Iran erstreckt. Die Geschichte dieser Laubwälder reicht 25 bis 50 Millionen Jahre zurück, als diese Wälder den größten Teil der nördlichen gemäßigten Zone bedeckten. Die Vielfalt der Höhenstufen, die ergiebigen Niederschläge und der Strukturreichtum verleihen diesen alten Urwäldern eine ungewöhnlich hohe Biodiversität mit über 3.200 nachgewiesenen Gefäßpflanzen, darunter viele Relikte, gefährdete sowie regional und lokal endemische Pflanzenarten. Viele Gebiete sind bis heute unberührt. Sie sind Rückzugsorte für viele bedrohte Säugetierarten, wie für den Persischen Leoparden oder die Wildziege. Zudem beherbergen sie eine Vielzahl von Brut- und Zugvögeln.

Mit der Erweiterung wurden zwei Komponenten im Hirkan-Nationalpark in Aserbaidschan zum Weltnaturerbe erklärt. Sie vervollständigen die Reihe von Ökosystemen und Lebensräumen, die typisch sind für die Hyrkanischen Wälder insgesamt. Damit komplettiert sich eine faszinierende Geschichte der ununterbrochenen und andauernden Entwicklung gemäßigter Laubwälder über 25 Millionen Jahre vom Tertiär bis heute, eine faszinierende Geschichte von Kontinuität und Überleben, Anpassung und Diversifizierung.

Die Succow Stiftung hat Aserbaidschan bei der Erstellung der Nominierungsunterlagen unterstützt. Dabei wurden auch erste Ansätze für einen zukünftigen gemeinsamen Schutz des grenzüberschreitenden Welterbes zusammen mit dem Iran gestärkt.

Cold Winter Deserts of Turan and Hyrcanian Forests of Azerbaijan inscribed as World Heritage Sites

At its 45th session in Riyadh (Saudi Arabia), the World Heritage Committee inscribed two World Natural Heritage Sites whose nomination was supported by the Succow Foundation.

The Cold Winter Deserts of Turan have many faces: the Ustyurt Plateau with cliffs and slide rocks stretches across western Kazakhstan, Turkmenistan, and Uzbekistan. © V. Terentiev

The deep Hyrcanian forests with their elevation levels are home to a unique biodiversity that is absolutely worth protecting. © F. A. Kamali / Michael Succow Foundation

With the inscription of the Cold Winter Deserts of Turan on the World Heritage List, over 3 million hectares of the largest ecosystem in Central Asia in terms of area were put under the protection of the World Heritage Convention. The serial transnational site includes 14 components in seven protected areas on the territory of Kazakhstan, Turkmenistan, and Uzbekistan.

The Cold Winter Deserts of Turan are characterized by a distinct seasonal climate with strong, long-lasting frosts in winter and extremely hot summers, in combination with very low annual precipitation. The newly inscribed property represents an outstanding example of the evolution of terrestrial ecosystems under extreme climatic conditions and the development of survival and adaptation strategies of the plants and animals occurring there.

Due to these diverse ecological and biological processes, the site hosts a very specific and diverse flora and fauna whose conservation is of global importance. For example, the deserts are habitat of globally threatened ungulates, such as the Asian Wild Ass, the Goitered Gazelle, the Saiga or the Urial. Also unique are the region's extensive saxaul forests, which are an important CO2 sink and thus play a major role in combating global climate change.

„In contrast to the hot deserts, the cold winter deserts were previously not represented on the World Heritage List. Therefore, this inscription also closes a gap. At the same time, the joint nomination of the States Parties Kazakhstan, Turkmenistan, and Uzbekistan is a good example of successful regional cooperation in the spirit of UNESCO“, explains Hannes Knapp, deputy chair of the Foundation board of the Succow Foundation.

The nomination process of the three countries was coordinated and technically supported by the Succow Foundation for many years within the framework of the Central Asian Desert Initiative (CADI).

The Hyrcanian Forests of Azerbaijan represent an extension of the 2019 inscribed World Heritage Site in Iran. This nomination was also supported by the Succow Foundation.

The Hyrcanian Forests form a unique forested massif stretching over 900 km from southern Azerbaijan along the Caspian Sea into Iran. The variety of elevations, abundant rainfall, and structural richness give these 25-50 million old-growth forests an unusually high biodiversity. Over 3,200 vascular plants were recorded, including many relicts, endangered, and regionally and locally endemic plant species. Many areas remain untouched to this day. They are refuges for many threatened mammal species, such as Persian Leopard and Wild Goat, and they are home to a variety of breeding and migratory birds.

With the extension, two components in the Hirkan National Park in Azerbaijan have been inscribed as World Natural Heritage Sites. They contribute the set of ecosystems and habitats typical of the Hyrcanian Forests as a whole. This completes a fascinating story of the uninterrupted and ongoing evolution of temperate deciduous forests over 25 million years from the Tertiary to the present, a fascinating story of continuity and survival, adaptation and diversification.

The Succow Foundation supported Azerbaijan in preparing the nomination documents. In the process, initial approaches for a future joint protection of the transboundary World Heritage Site together with Iran were also strengthened.

Partner & Sponsors
Cold Winter Deserts of Turan

Partner & Sponsors
Hyrcanian Forests


Michael Succow Stiftung

Jens Wunderlich
Head of Department Protected Areas & Biosphere
Ellernholzstr. 1/3
D-17489 Greifswald
communication@succow-stiftung.de
www.succow-stiftung.de

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Die Michael Succow Stiftung ist Partner im Greifswald Moor Centrum (GMC) und Biosphere Reserve Institute (BRI).