Anlässllich des Welt-Moortags am 2. Juni, findet vom 1. bis 3. Juni in Portugal das zweite Treffen des Venedig-Abkommens statt. Die internationale Initiative der Wildlife Conservation Society (WCS) Chile, des nomadischen Forschungskollektivs "Ensayos" und der Michael Succow Stiftung, Partner im Greifswald Moor Centrum (durch das Projekt Sensing Peat Art & Research Network), wird diesmal von der Gemeinde Torres Vedras, der Double-u Replay Association und dem Zentrum für Geographische Studien des Instituts für Geographie und Raumplanung der Universität Lissabon unterstützt. Die Veranstaltung und das hier weiterentwickelte Venedig-Abkommen selbst richtet sich an Wissenschaftler*innen, Kunst- und Kulturarbeiter*innen, Umweltaktivist*innen sowie Wissensträger*innen und Fachleute aus den Bereichen Ökologie, Naturschutz, Kultur und Geografie, aus der öffentlichen Verwaltung und dem privaten Sektor. Die Veranstaltung findet in Präsenz statt.
Das Venedig-Abkommen wurde 2022 in Venedig, anlässlich der Biennale, ins Leben gerufen und zielt darauf ab, Moore weltweit auf lokaler Ebene zu schützen. Es stellt ein Engagement lokaler und regionaler Organisationen dar, konkrete Schutzprogramme zur ökologischen und kulturellen Anerkennung von Mooren zu etablieren. Als Bottom-up-Ansatz reagiert es auf die Notwendigkeit, kleinere lokale Initiativen als unverzichtbare Beiträge zum internationalen Moorschutzprozess anzuerkennen. Dies schließt die ökologische Revitalisierung, nachhaltige Nutzung und die Anerkennung der künstlerischen, kulturellen und ökologischen Werte der Moore ein. Die Unterzeichner*innen bilden eine lebendige und transdisziplinäre internationale Gemeinschaft.
Das Treffen 2024 soll diese Vielfalt widerspiegeln und sowohl alte als auch neue Gesichter zusammenbringen. Künstler*innen, Moorwissenschaftler*innen, öffentliche Beamt*innen, Mitglieder indigener Gemeinschaften, Landmanager*innen, Klimawandelspezialist*innen und Führungskräfte von Umwelt-NGOs aus Ländern wie Kenia, Norwegen, Chile, Argentinien, Deutschland, Großbritannien, den Niederlanden, Estland, Rumänien und den USA.
Ein transformierendes Engagement. Der globale interdisziplinäre Einsatz, Wissenschaft, Kunst und Praxis zum Schutz der Moore auf lokaler Ebene zu vereinen, berücksichtigt die künstlerischen Erzählungen und kulturellen Praktiken, die historisch um Moore herum entstanden sind. Dieses Netzwerk erweitert die Prinzipien des Venedig-Abkommens für nachhaltiges Leben und schafft eine Plattform für interdisziplinäres und kollektives Denken. Es soll die Verbindung zwischen künstlerischen Erzählungen, Moorböden, Pflanzengemeinschaften und bewahrten Erinnerungen sichtbar machen und stärken.
Warum wird der Welt-Moortag am 2. Juni gefeiert? Die verschiedenen Umweltkrisen, wie Klimawandel und Biodiversitätsverlust, sind täglich präsent in den Medien. Viele Menschen sind sich jedoch noch nicht bewusst, welche wichtige Rolle Moore für die Erreichung der Klimaneutralität, den Schutz von Wasser und Biodiversität und die Bewahrung des natürlichen Gedächtnisses von Ökosystemen spielen. Daher muss das kollektive Bewusstsein für die dringende Notwendigkeit der Erhaltung dieser besonderen Ökosysteme gestärkt werden. Kunst ist dabei eine mächtige Verbündete. Obwohl die meisten Moorschutzinitiativen anderswo stattfinden, wo Moore häufiger vorkommen, haben die Gemeinde Torres Vedras und Double-u Replay das Venedig-Abkommen eingeladen, diese Veranstaltung in ihrer Region zu organisieren, um auf die Wiederherstellung verlorener oder degradierter Moore und die Bedeutung des Schutzes der letzten verbleibenden einzigartigen Ökosysteme in diesen Übergangsregionen aufmerksam zu machen. |