29.Januar 2025 Greifswald/Aarhus/Helsinki Eine neue Karte zeigt die Moore, Auen und Küstenfeuchtgebiete Europas umfassender als je zuvor. Aus rund 200 Datenquellen zusammengestellt informiert sie Politiker*innen, Landnutzende und alle, die sich für Feuchtgebiete interessieren, nicht nur über deren Verbreitung und die Arten von Feuchtgebieten, sondern auch über potenziell hochwassergefährdete Regionen. Anlässlich des Welttages der Feuchtgebiete am 2. Februar veröffentlicht das Greifswald Moor Centrum diese Karte in Zusammenarbeit mit den EU Projekten ALFAwetlands, WET HORIZONS und “Building a European Peatlands Alliance”.
Pünktlich zum Welttag der Feuchtgebiete liefert eine neue Karte (engl. European Wetland Map, EWM) einen deutlich verbesserten Wissensstand über Feuchtgebiete in ganz Europa, indem sie die besten verfügbaren Geodatensätze über deren Verbreitung und Ausprägung kombiniert. In einer einzigen umfassenden, leicht zugänglichen Quelle, stellt sie sowohl die Verteilung von Feuchtgebietstypen auf mineralischen Böden entlang der Küsten und in Auen, als auch eine Vielzahl verschiedener Moortypen dar.
"Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben wir mehr als 200 Geodaten zu Feuchtgebieten und insbesondere Mooren aus verschiedenen Quellen gesammelt, geprüft und zusammengeführt. Jetzt freuen wir uns über diesen standardisierten Datensatz, der die weitverbreiteten Europäischen Feuchtgebiete sichtbar macht und ihre Analyse, ihr Verständnis und ihr Management verbessern wird“, sagt Dr. Cosima Tegetmeyer vom Greifswald Moor Centrum, eine der Entwicklerinnen der Karte.
Die Karte der Europäischen Feuchtgebiete ist für Analysen unterschiedlichster Nutzer*innen frei verfügbar. Politiker*innen können herausfinden, wo die derzeitige Landnutzung und Infrastruktur in Zeiten des Klimawandels durch Überschwemmungen gefährdet sein könnten, und ihre Entscheidungen entsprechend anpassen. Landnutzende und Landeigentümer*innen können erkennen, wo sich ihr Land mit Mooren und Feuchtgebieten überschneidet - selbst wenn Feuchtgebiete aufgrund von Entwässerung nicht mehr erkennbar sind, wie es in vielen ursprünglichen Auen und Mooren Europas der Fall ist.
„Die veröffentlichte Europäische Karte der Feuchtgebiete ist ein großer Schritt nach vorn, zum Beispiel bei der Bewertung von Klimaschutz- und Biodiversitätsmaßnahmen für die Europäische Kommission. Sie ermöglicht eine effektivere Modellierung von Szenarien im Zusammenhang mit Klimaschutz und Restaurierung von Flächen. Sie hilft so den politischen Entscheidungsträger*innen, wissenschaftlich fundierte Entscheidungen zu treffen“, so die Einschätzung von Dr. Juraj Balkovic, Wissenschaftler am Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA).
Die Karte ist jeweils als länderspezifischer, oft hochaufgelöster Polygondatensatz in einer ArcGIS-Geodatenbank verfügbar und als länderspezifischer Rasterdatensatz in einer Geo-TIFF-Sammlung (Rastergröße: 1 Bogensekunde, d.h. 1/60 eines Grades). |