27. August 2021 Greifswald Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) würdigt in diesem Jahr den Greifswalder Moorforscher Prof. Dr. Dr. h.c. Hans Joosten mit dem Deutschen Umweltpreis, einer der höchstdotierten derartigen Auszeichnungen Europas. Auf „Moor muss nass!“ verknappt Joosten selbst gerne seine jahrzehntelange Forschung und seinen Einsatz. Mit Charakter, Passion und dem ein oder anderen Häppchen Torf hat er öffentlichkeitswirksam dazu beigetragen, dass die Bedeutung nasser Moore für den weltweiten Klimaschutz global Beachtung findet. 25 Jahre hat der studierte Biologe aus den Niederlanden an der Universität Greifswald nicht nur zu Mooren geforscht und gelehrt, sondern der Moorexpertise in Greifswald ein weltweites Renommee verschafft. In mehr als 600 wissenschaftlichen Publikationen wies der designierte Umweltpreisträger auch darauf, wie sehr die Entwässerung von Mooren zur Klimakrise beiträgt. Auf vielen Forschungsreisen in die Moorgebiete der Welt – von Alaska über den Kongo bis nach Nordkorea – machte er neue Entdeckungen, etwa das mittlerweile als Weltnaturerbe anerkannte Regendurchströmungsmoor in Georgien. Mit PeNCIL schuf Joosten die größte Spezialsammlung von Publikationen zum Thema Moor, mit der Global Peatland Database die umfassendste Datenbank zu Mooren weltweit. Als Mitbegründer des Greifswald Moor Centrum baute er seinen integrativen Forschungsansatz von Paläo- und Landschaftsökologie, Wise Use und Paludikultur aus zu einer Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Praxis in allen Moorfragen – lokal wie global. Seinen jahrzehntelangen Kampf für den Schutz intakter und die Wiedervernässung trocken gelegter Moore will er für mehr Klimaschutz entschlossen fortsetzen. Für die Politik hat Joosten heute eine klare Botschaft: „Nimmt man das Pariser Klimaschutzabkommen von 2015 ernst – also eine Begrenzung der Erderwärmung auf mindestens zwei Grad Celsius und möglichst 1,5 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter –, muss allein Deutschland ab sofort pro Jahr 50.000 Hektar Moorfläche wiedervernässen.“ Joosten, der „alles, was mit Mooren zu tun hat“ als sein Hobby bezeichnet, teilt sich den Preis in Höhe von insgesamt 500.000 Euro mit der international renommierten Wissenschaftlerin Prof. Dr. Katrin Böhning-Gaese. Beiden wird der Preis am 10. Oktober in Darmstadt durch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verliehen. Mit dem Preisgeld will Joosten die am Greifswald Moor Centrum beheimatete und mit etwa 25.000 Publikationen weltweit größte Moorbibliothek „PeNCIL“ zu einem globalen Kenntnis- und Kulturzentrum zu Mooren ausbauen. Bilder und Curriculum Vitae: Hier finden Sie die ausführliche Pressemitteilung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, die Curricula Vitae und Bilder der Preisträger zum Download. Kontakt für weitere Informationen und Interviews: Nina Körner Kommunikation Greifswald Moor Centrum/ Michael Succow Stiftung Ellernholzstr. 1/3 17489 Greifswald Tel.: +49 (0)3834 – 8354218 E-Mail: nina.koerner@greifswaldmoor.de Information: greifswaldmoor.de moorwissen.de Twitter @greifswaldmoor
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